Texte sollten immer in einer einfachen, klaren Sprache formuliert werden und für jeden verständlich sein. Das hilft Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen haben und Menschen mit funktionalem Analphabetismus oder Demenz.
Um alle Menschen in Baden-Württemberg ansprechen zu können, wird inklusive Sprache verwendet. Dafür wird das Prinzip der Beidnennung genutzt (Nutzer wird zu Nutzerinnen und Nutzer). Die Methode ist barrierefrei und mit jeder Typografie möglich.
Durch eine klare Anordnung und ein aufgeräumtes Layout werden die Leserichtung vorgegeben und Zusammenhänge besser verdeutlicht. Das kann unter anderem durch die Wahl der richtigen Schrift, Schriftgröße und ausreichendem Weißraum ermöglicht werden.
Auf Webseiten sollte außerdem vertikales Scrollen vermieden werden.
Damit ein Text einfach und für jeden lesbar ist, ist nicht nur die Schriftart entscheidend, sondern auch wie diese eingesetzt wird. Die Lesbarkeit kann wie folgt durch den Zeilenabstand, die Zeilenlänge, die Ausrichtung und die Schreibweise beeinflusst werden.
Um die Lesbarkeit eines Textes zu erhöhen, sollte ein angemessener Abstand zwischen den Zeilen genutzt werden. Der optimale Zeilenabstand wird auch im Bereich Corporate Design unter Typografie ausführlich definiert.
Texte mit einer Zeilenlänge von 35 bis 80 Zeichen sind für jeden deutlich besser zu lesen, da man das Verrutschen in der Zeile vermeidet. Für Menschen mit Konzentrationsschwierigkeiten, Sehschwäche oder Demenz kann die Zeilenlänge darüber entscheiden, ob sie einen Text lesen können oder nicht.
Für einen guten Lesefluss werden Texte immer linksbündig gesetzt.
In absoluten Ausnahmen ist ein zentrierter Satz erlaubt, wie zum Beispiel für Social Media Posts oder Roll-Ups.
Bei der Wahl der Hintergrundfarbe muss auf einen ausreichenden Kontrast zu Objekt oder Text geachtet werden. Hierbei kann sich an der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) orientiert werden. Diese geben drei Konformitäts-Level vor: A, AA, AAA.
Die Kombination unserer Hauptfarben nach den folgenden angegebenen Prinzipien erreicht Level AAA mit einem Wert von 14,2:1 und hat somit das Kontrastverhältnis mit einem sehr hohen Grad an Barrierefreiheit.
Bei der Wahl von Farben ist zu beachten, dass es Menschen gibt, die Farben anders oder garnicht wahrnehmen. Das ist zum Beispiel der Fall bei einer Grünblindheit oder einer Farbenblindheit. Deshalb ist es wichtig Farben und insbesondere Farbkombinationen zu testen, um sicherzustellen, dass der Kontrast stark genug ist und die Informationen korrekt transportiert werden.
Da Farbe eben nicht für jeden gleich wahrnehmbar ist, sollte Farbe nicht zentral dafür verwendet werden, Informationen zu vermitteln. Informationen können neben der Farbe auch durch Text, Formen und Icons vermittelt werden.
Die BaWue Serif und die BaWue Sans erfüllen die wichtigsten Anforderungen der DIN 1450, welche beschreibt, wie Schriften leserlich dargestellt werden. Im Folgenden werden einzelne Details des Schriftsystem gezeigt, die die Lesbarkeit verbessern.
Der Unterschied zwischen Klein- und Großbuchstaben ist mit einer hohen x-Höhe geringer, wodurch Texte für das Auge harmonischer wirken und angenehmer zu lesen sind.
Die große, abgeschrägte Öffnung der Punzen sorgt für ein offenes Schriftbild. Das ermöglicht, auch bei unscharfer Sicht oder schlechten Lichtverhältnissen, die Unterscheidung der Kleinbuchstaben und eine bessere Lesbarkeit.
Der Abstand zwischen zwei Zeichen ist relativ groß und sorgt dafür, dass Buchstaben nicht visuell verschmelzen. Besonders bei Einschränkung der Sicht ist dies hilfreich und generell wird hiermit die Lesbarkeit für jeden erhöht.
Durch eine optimale Anpassung jedes Buchstabens wird verhindert, dass Buchstaben und Zahlen falsch gelesen und verwechselt werden. Insbesondere bei eingeschränktem Sehvermögen ist dies hilfreich.
Damit Texte gut lesbar sind, wird auf Versalien oder andere Bearbeitungsoptionen verzichtet. Diese unterbrechen den Lesefluss und erschweren das Lesen für viele Menschen.
Bilder sind eine wertvolle Ergänzung zu den textuellen Informationen. Allerdings können sie für Menschen mit Seheinschränkungen eine Herausforderung darstellen. Deshalb sollte zu jedem Bild ein Alternativ-Text hinterlegt sein, der informativ und zugänglich ist. Diese sollen kurz und prägnant das Bild beschreiben. Hierbei kann es sinnvoll sein wichtige Keywords einzubauen.
Texte und andere Inhalte wie Logos dürfen nur dann auf Bildern stehen, wenn ausreichend Kontrast sichergestellt werden kann und die Bilder ruhig sind. Im Zweifel sollte sich immer dafür entschieden werden, Texte nicht auf Bildern zu platzieren.